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Laudatio von Henrik Jordan
Ausstellung am 18. Februar 2005 im Cafe impuls in Berlin Pankow
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Ich habe Katrin kennen gelernt als wir 8 Jahre alt waren. Das mag jetzt eigenartig klingen, aber schon mit meinen zarten 8 Jahren hatte ich das Gefühl, dass Katrin etwas Besonderes ist. Wieso? Wegen ihrer Direktheit, Unmittelbarkeit, ihrer fälschungssicheren Spontaneität und der emotionalen Dichte.

1999 sind wir uns nach vielen Jahren wieder begegnet, Anlass war ein Klassentreffen. Katrin hatte sich nicht verändert, immer noch freundlich, fröhlich, mitfühlend, voller Energie. Zwei Jahre später hat sie mich mit ihren Bildern überrascht. Viel Farbe, viel Fläche. Manchmal Menschen in Andeutungen. Ich fand die Bilder ansprechend. Die neuen Bilder sind anders, sie sprechen nicht nur an, sie bewegen auch.

Wenn ich die Bilder von Katrin sehe, habe ich daran meine Zweifel. Hier tritt mir bisher Ungesehenes entgegen, etwas nach meiner Meinung völlig Neues. Hier wird ausschließlich das Gefühl eines Menschen ausgedrückt. Das Revolutionäre daran ist, dass der Gegenstand im Unterschied zur traditionellen Malerei nur noch angedeutet oder als Symbol erscheint. Es handelt sich also auch nicht um das Gefühl eines menschlichen Objektes, sondern um das Gefühl des Subjektes, der Künstlerin.

Sie stellt ihr Innenleben öffentlich auf einer Leinwand mit Farbe zur Schau und sie macht es beeindruckend. So etwas kann Fotografie nicht und wird es nie können. Fotografie und klassische Malerei können Gesichtszüge, Körperhaltung, Tränen, Lachen als Ausdruck von Gefühlen darstellen. Aber sie kö:nnen nicht das brennende Feuer, die fröhliche Liebe, die Sehnsucht nach Geborgenheit oder den tiefen Schmerz einer menschlichen Seele als Gefühl selbst darstellen. Katrin kann es.

Ich denke, es ist nur wenigen Menschen vergönnt, seine Gefühle derart überzeugend in Farbe umzusetzen. Ich wünsche Katrin dabei in den kommenden Jahren noch viel Spaß beim Malen, viel Erfolg, also vor allem viel Aha-Effekte des Publikums und Euch allen noch einen schönen Abend.

Vielen Dank für die geduldige Aufmerksamkeit, und wenn ich einen Maler nicht erwähnt haben sollte (Michelangelo?) irgendwann müsst ihr ja noch die Bilder ansehen.

Henrik



 

Bildervorschau
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